Erfolgreicher Abschluss bei den Landesmeisterschaften

Jörn Kaiser und Felix Japtok müssen beim 800-Meter-Lauf zuschauen
Fauxpas kostet die Startplätze

Es sind nicht alle Hoffnungen aufgegangen im hannoverschen Sportleistungszentrum – dennoch gab es bei der Landesmeisterschaft der U-20- sowie der U-16-Jugend für die Athleten vom Deister mehrmals Gold und weiteres Edelmetall. Bei den U-16-Wettbewerben begann der Wettbewerb für die Wennigser von der LG jedoch mit einem bösen Fauxpas: 800-Meter-Topfavorit Jörn Kaiser hatte bei den M-14- Jungen keine Chance, den angepeilten Titel auch zu holen – LGW-Chefcoach Björn Sterzel vergaß in der Hektik zu Beginn, die Startkarten für Kaiser sowie für Felix Japtok abzugeben. Als Nachwuchstrainer Ernest Radulian den Fehler bemerkte, war es schon zu spät. „Das Kampfgericht war zwar kulant und hätte beide Läufer noch nachträglich zugelassen, wenn die Trainer aller anderen Konkurrenten zugestimmt hätten. Aber einer hat das nicht getan“, ärgerte sich Radulian. So mussten seine Athleten tatenlos mit ansehen, wie der Kirchdorfer Leonard Friedrich in 2:19,74 Minuten gewann. „Jörn und Felix können 2:10 Minuten laufen“, sagte Radulian. Seine Miene hellte sich aber schon wenige Minuten später wieder auf, als das 800-Meter- Rennen der W-14-Schülerinnen gestartet wurde.
Laura Sophie Klein übernahm schnell die Führung und parierte nach vier Runden auch den Schlussangriff der Sulingerin Mailin Schäfer. 2:27,28 Minuten bedeuteten den Sieg. Mit Miriam Hertell war der Coach dagegen wieder nicht ganz zufrieden. „Nur der erste Versuch im Dreisprung war einigermaßen gut“, meinte Radulian. Diese 10,37 Meter konnte seine Athletin zwar bei vier weiteren Sprüngen fast noch einmal erreichen, aber nicht mehr toppen. Das reichte nur zu Bronze der W-15-Klasse.

Ihr trainer weiß, dass sie mehr kann: Miriam Hertell (Mitte), hier beim Hürdenlauf, holt Dreisprung-bronze bereits im ersten versuch.
Eine Klasse für sich ist Antonia Schiel gewesen.
Am zweiten Wettkampftag ging sie in der W-14-Klasse über 2000 Meter an den Start, für die ihr Coach Radulian einen klaren Sieg prognostiziert hatte – und sich damit nicht zu weit aus dem Fenster lehnte, denn die Athletin ließ den Worten auch Taten folgen. Schon nach den ersten der zehn Runden hatte Schiel auch die letzte Konkurrentin abgehängt, 7:06,52 Minuten lautete die Siegerzeit. Auch über die 3000 Meter der M-14-Jungen gab es einen Zweikampf der Läufer vom Deister. Nach wechselnden Führungen nutzte Jakob Bothe (TSV Kirchdorf) seine Chance, als der Sulinger Linus Roski kurzzeitig den Wennigser Leon Martin abschirmte, zum entscheidenden Vorstoß. In 10:23,30 Minuten gewann Bothe vor Martin (10:25,94). „Leon war die größte Überraschung. Immerhin lag zwischen ihm und Bothe bisher eine Minute in den persönlichen Bestzeiten“, staunte Radulian.


Nora Dirlam düpiert im Hürdensprint ältere Konkurrenz
Wie ist diese Marie Dannenberg nur zu schlagen? Das mag sich Pia Nikoleit aus Emden auch in Hannover beim 1500-Meter-Rennen der U-20-Juniorinnen einmal mehr gefragt haben. Die Antwort darauf fand sie nicht. Die Wennigserin siegte – wie eine Woche zuvor im U-18-Meisterschaftsrennen – nun auch eine Altersklasse höher. 4:39,7 Minuten brauchte Dannenberg für den Sieg, knapp zwei Sekunden später kam Nikoleit ins Ziel. Dabei hatte Dannenberg nicht den besten Start gehabt, ließ sich erst abdrängen, lief aber schon nach einer halben Runde an derSpitze. Nikoleit blieb noch im Windschatten und versuchte, eingangs der Schlussrunde zu überholen – es blieb bei dem Versuch. Dannenberg legte zu und hatte schon 70 Meter weiter einen komfortablen Vorsprung von fast zehn Metern. Landestitel Nummer 15 in ihrer Karriere war unter Dach und Fach.

Stark über 1500 Meter: Die Wennigserin Marie Dannenberg läuft wieder vorneweg.
Das maximal Mögliche hat auch Nora Dirlam erreicht. Zwar war im 60-Meter-Hürdensprint ihre letztjährige Vereinskollegin Svenja Rieck (TV Langen) in 8,63 Sekunden eine Klasse fürsich, doch dahinter düpierte Dirlam den Rest der U-20-Konkurrenz. Erst in der vergangenen Woche hatte die Wennigserin sich den U-18-Titel geholt, nun war sie auch gegen die ältere Konkurrenz in 8,98 Sekunden als Zweitplatzierte bärenstark. Über die höheren U-20- Hürden erreichte Dirlam damit annähernd ihre in der Vorwoche gelaufene Zeit, als sie die Strecke mit den sieben Zentimeter niedrigeren Hürden in 8,82 Sekunden abgespult hatte.