Drei Titel und drei Tickets

Landesmeisterschaft Mehrkampf – Svenja Rieck fliegt über die Hürden
Drei Titel und drei Qualifikationsleistungen für die DM – die Landesmeisterschaft im Mehrkampf in Winsen/Luhe endete für die vier Nachwuchs Siebenkämpferinnen der LG mit einer erträumten, aber nicht erwarteten eindrucksvollen Bilanz. An allen drei Siegen war Svenja Rieck beteiligt. Bei der B-Jugend startete sie am ersten Tag mit dem Gewinn der Vierkampf-Wertung. Nach Hochsprung und Kugelstoß hatte ich schon gezweifelt, doch nach dem
Hürdensprint war die Welt wieder in Ordnung“, sagte Rieck. Denn die 100-Meter- Hürden sprintete sie in persönlicher Bestzeit von 13,74 Sekunden. Das hätte vor wenigen Wochen in Moskau sogar die Qualifikation für die olympischen Jugend- Spiele bedeutet. „Doch hätte ich sie da laufen müssen. Nun freue ich mich dennoch. Immerhin bin ich nun unter den Top Sechs in Europa“, sagte Rieck. Auch am zweiten Tag ließ sich Rieck die Spitze nicht mehr nehmen. „Auch den 800-Meter-Lauf habe ich irgendwie durchgestanden“, sagte sie. 4874 Punkte und 366 Zähler Vorsprung vor Lisa Kempermolte aus Schöningen waren der Lohn – und natürlich die Qualifikation zur DM. „Allerdings war ich so kaputt, dass ich kaum noch Lust zum Duschen atte“, gestand Rieck. Den B-Jugend-Triumph komplettierten Ronja-Julie Mispagel (6. 4076) und Farina Finke (7. 3943). Denn gemeinsam kam das LGWTrio auf 12 893 Zähler, holte auch in der Mannschaftswertung den Titel wie auch das Ticket zur DM. Mispagel hatte bei ihrem glänzenden Auftritt persönliche Bestleistungen im Hochsprung (1,48) eingestellt und über 800 Meter (2:33,25) hingelegt, und damit auch Rieck zu ihren 2:34,17 Minuten gezogen. Die Entdeckung des Tages war jedoch Farina Finke. „In ihrem ersten Siebenkampf hat sie sich wirklich so tapfer geschlagen, dass wir alle beschlossen haben, dass ihre Zukunft im Mehrkampf liegt“, sagte LGW-Abteilungsleiterin Kathrin Buck. Finke glänzte mit Bestleistungen im Hürdensprint, über 100 Meter, mit der Kugel und im Weitsprung. „Bei Speerwurf und Hochsprung muss sie noch etwas arbeiten, doch das kriegen wir auch noch hin“, so Buck. Jubeln konnte Buck auch über Ronja Siekmann bei der A-Jugend – und das nicht nur weil sie ihre Tochter ist. „Sie hatte wirklich so richtig viel Lust, ihren ersten Siebenkampf zu bestreiten. Das hat man an der Stimmung und den Leistungen gemerkt“, sagte die Mutter. Auf Platz zwei kam Siekmann sowohl im Vierkampf (2909) des ersten Tages als auch beim Siebenkampf (4764). Hinter Xenia Rahnaus Hanstedt (3142/5217) bedeutete das zweimal die Vizemeisterschaft und auch das Ticket zur DM. Die dafür nötigen 4300 Punkte übertraf die Wennigserin locker. Fünf persönliche Bestleistungen mit grandiosen 38,82 Metern im Speerwurf, im Kugelstoß (11,04), über 200 Meter (25,84), im Hochsprung (1,56) und über 800 Meter (2:35,43) legten den Grundstein zum Triumph. „Nur beim Stolperer an der ersten Hürde im Hürdensprint musste ich die Luft anhalten und habe sie schon Ausscheiden sehen“, verriet die Mutter. Doch die Tochter meisterte bei ihrem Triumph- Zug zur DM auch diese brenzlige Situation.


Haben gut lachen (von links): Svenja Rieck, Ronja Siekmann, Farina Finke und Ronja-Julie Mispagel sorgen für ein Festival der Bestleistungen.