Die Teilnahme am Keglerball 2018 war ein voller Erfolg und dass die zweite Mannschaft des SC Empelde am Sonntag auf ein Neues ihr Arschlochverhalten an den Tag legte, sollte im Endeffekt auch keinen mehr wundern...
Die dritte Herrenmannschaft des TSV war am Samstagabend Gast auf dem Wennigser Keglerball 2018 im Calenberger Hof. Zwar hat man nicht aktiv mitgekegelt, dafür wurde man aber vom Veranstalter für einen Tanzauftritt gebucht, der ordentlich Zaster in die Mannschaftskasse spülte. Doch wie kam es eigentlich dazu?
Angefangen hat alles mit einer Schnapsidee. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es war ein Familiengeburtstag im Hause Lauenstein und Trainer Wasner wurde angesprochen, ob er mit der Mannschaft nicht beim Keglerball auftreten könnte. Stichwort "Chippendales". Leicht bis stark alkoholisiert wurde direkt zugesagt, ein paar Wochen später aber dann doch erst einmal revidiert, schließlich sind die Körper einer Drittherrenmannschaft lange nicht so definiert wie die der Tanzprofis. Es folgten Verhandlungen über Art & Weise sowie einer kleinen Spende für die Mannschaftskasse und Anfang des Jahres ließ Trainer Wasner die Katze aus dem Sack – zum Unverständnis seiner Spieler, die darauf im ersten Moment überhaupt keine Lust hatten und feinste Schimpftiraden an den Trainer adressierten.
Lange Rede, kurzer Sinn. Es wurde trainiert, geschwitzt, geblutet und viel Freizeit geopfert. Denn neben dem normalen Trainingsalltag ging es zwei Wochen vor der Veranstaltung in die intensive Phase, um eine Choreografie einzustudieren. Das bedeutete, an sechs Trainingstagen (die mitunter 4 Stunden dauerten) ganze neun Minuten Auftrittszeit einzustudieren. Großer Dank gilt hier an dieser Stelle Janine Desens-Matuschak vom TSV Rethen, die sich als Choreografin die Zeit nahm und viel Geduld aufbrachte! Als Fußballer in der letzten Liga sehr ungewohntes Training, ungewohnte Bewegungsabläufe und viel, sehr viel Schweiß. Aber der stolz, wenn man all diese Mühen hinter sich gebracht hat, ist schwer in Worte zu fassen. Diese 12 Spieler bekommen am Ende der Saison definitiv eine Sonderauszeichnung!
Denn der Auftritt vor gut 100 Zuschauern ist wirklich gut angekommen. Zeitweise kochte der Saal im Calenberger Hof und alle waren hochzufrieden mit dem Auftritt, auch wenn naturgemäß der eine oder andere Fehler sich einschlich. Sogar um eine Zugabe wurde gebten und es war uns eine Freude, an diesem Abend diesen Auftritt hingelegt zu haben. Anders als die HAZ es darstellte war der Auftritt uns nicht peinlich. Wir respektieren aber die Privatsphäre unser Spieler – insbesondere wenn Hüllen fallen – und verzichten an dieser Stelle auf detaillierte Bild- und/oder Tonaufnahmen. Da bitten wir auch einfach um Verständnis, schließlich schaut ja auch mal der eine oder andere Arbeitgeber ins Netz. Trainer Wasner dazu: „Es hat riesig Spaß gemacht! Danke für die Einladung. Danke an die Spieler. Dank an Janine! Es war ein bockstarker Auftritt und ein geiler Abend. Die, die nicht da waren, haben echt was verpasst. Darüber hinaus werden wir nächstes Jahr beim traditionellen Pokalkegeln teilnehmen und ein Mannschaft stellen, schließlich fördert dies doch das Miteinander untereinander! Tradition sollten gelebt und fortgeführt werden.“
Am darauf folgenden Sonntag sollten sich dann auch die Folgen der nächtlichen Feier zeigen, als vier Spieler deutlich zu spät zum Treffpunkt (9.45 Uhr) erschienen, weil es koordinativ doch schwerer fiel als man annahm. Über den Alkoholgehalt innerhalb der Kabine wagen wir gar nicht erst zu spekulieren. Für einen kleinen Schwipps brauchte man nur einatmen. Es war alles andere als dankbar, um 11.00 Uhr gegen SC Empelde II ein Punktspiel bestreiten zu müssen.
Aber egal wie die Umstände waren, bereitete man sich professionell auf das Spiel vor. Der Trainer wählte eine entsprechende Ansprache, die Spieler zogen sich um und wärmten sich auf, der Schiedsrichter bekam die Pässe und der Gegner... tja, der Gegner zeigte zum wiederholten Male (!) bestes Arschlochverhalten. Denn die zweite Mannschaft des SC Empelde erschien einfach nicht zum Punktspiel. Ohne auch nur irgendeine Person zu informieren entschied man sich in Empelde, nicht nach Wennigsen zu reisen und am darauf folgenden Montag die 2. Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzuziehen. Für uns eine Unart, dessen Strafe nicht hoch genug sein könnte. Schließlich mussten wir sowie der Schiedsrichter Jens Tous vor Ort pflichtgemäß 45 Minuten auf das Erscheinen warten, ahnend dass das nichts wird...
Denn in den 3 Jahren, seitdem die dritte Herren des TSV Wennigsen besteht, gab es aus 6 Spielen ganze 4 Wertungen für Wennigsen, weil die 2. Herrenmannschaft aus Empelde sich nicht an die Verbandsregeln hielt. Und wir übertreiben nicht, wenn wir von ausgelassener Freude sprechen, nicht mehr gegen diese Mannschaft antreten zu müssen. Drei Wertungen gab es gegen Empelde, weil immer wieder Spieler eingesetzt wurden, die nicht spielberechtigt waren. Die letzte Wertung, weil sie nicht zum Punktspiel erschienen und es auch nicht für nötig hielten, einmal Bescheid zu geben. Dass darüber hinaus das Verhalten auf und neben des Platzes zuweilen äußert fragwürdig ist, leider aber nicht sanktioniert wurde, zeigte das Spiel in Empelde im letzten Jahr, als zwei Spieler Wennigsens den Platz nach 60 gespielten Minuten freiwillig verließen, um sich das nicht mehr antun zu müssen.
Mit Verlaub, der SC Empelde ist unserer Ansicht nach eine Schande für das Vereinsleben. Mit der Rückkehr der Herren Poerz und Reintjes wurde eine Söldnermannschaft zusammengekauft, die sportlichen Erfolg garantieren sollte. Von Vereinsleben, Jugendförderung oder alles anderem, was einen tollen Verein ausmacht, fehlt jede Spur. „Wir wollen viele der verlorenen Mitglieder zurück gewinnen“, das waren die Worte von Thomas Reintjes im Oktober 2015. Aktuell hat man noch eine Herrenmannschaft. Die Frage dürfte sein, wie lange noch. Denn wenn die Schatulle geschlossen wird, wird es selbst diese Mannschaft nicht mehr geben. Zum Glück. Au revoir...